In den letzten Tagen hat die Zeitschrift „Die Welt“ Auszüge einer Studie der Universität Stuttgart veröffentlicht aus der hervorgeht, dass die Bundesbürger jährlich knapp 11 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgen. Das heißt auf alle Bundesbürger umgerechnet schmeißt jeder 81,6 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr auf den Müll. Das ist doch der helle Wahnsinn oder?
In der Studie kommen die Autoren zu dem Schluss, dass bis zu zwei Drittel der Abfälle vermeidbar wären.
Natürlich gibt’s Abfall bei Lebensmittel, der immer anfällt wie z.B. die Bananenschale die nicht essbar ist oder natürlich auch mal verdorbene Lebensmittel.
Aber wie kommt´s, dass Lebensmittel entsorgt werden die eigentlich noch „gut“ sind? Dafür gibt es sicherlich eine Vielzahl von Gründen.
Einer davon ist sicherlich, dass vielen die Bedeutung des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht ganz klar ist.
Hier mal eine Erläuterung:
„Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) zeigt an bis zu welchem Zeitpunkt ungeöffnete verpackte Lebensmittel ihre maßgeblichen Qualitätseigenschaften wie Geschmack, Geruch und Nährwert behalten, wenn Sie richtig gelagert wurden.“
Kein Wort eigentlich davon, dass das Lebensmittel nicht mehr gegessen werden darf, weil es verdorben ist oder so.
Beispiel:
Sie haben vor einer Woche einen Joghurt mit dem Aufdruck „mindestens haltbar bis 12.03.2012“. Heute ist der 16.03. Kann ich den heute jetzt noch essen oder ist der schon verdorben?
Also einfach mal den Joghurt öffnen und dran riechen….
Wenn er nicht komisch riecht oder sich bereits Schimmel gebildet hat, ist er normalerweise „noch gut“. Wir können und sollten da schon auf unsere Instinkte vertrauen. Dafür haben wir sie ja oder etwa nicht?
Ich persönlich habe schon oft Joghurt, Sahne, Creme fraiche oder auch andere Milchprodukte teilweise 2 bis 3 Wochen oder sogar länger nach dem Ende der Mindesthaltbarkeit gegessen. Natürlich immer erst nach einer „Kontrolle“ – logisch. Die Sachen waren alle noch einwandfrei in Ordnung und ich habe nie einen gesundheitlichen Schaden genommen.
Das gleiche gilt natürlich für alle anderen Lebensmittel wie Kekse, Schokoladen und vieles mehr.
Überall steht ja inzwischen ein Mindesthaltbarkeitsdatum drauf, sogar bei Salz!!!!
Salz – wenn es nicht mit Kräutern versehen ist – ist eigentlich unbegrenzt haltbar.
Wir sollten einfach auch unseren eigenen fünf Sinne vertrauen. Dafür haben wir sie doch.
Supermärkte schmeißen viele Lebensmittel schon lange vor dem Ende des MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) weg, da sie denken, dass Verbraucher sie nicht mehr kaufen würden.
Fragen Sie doch einfach mal gezielt nach und bekunden Sie Ihre Bereitschaft z.B. Joghurt mit einer Restlaufzeit von z.B. 1-2 Tagen mit einem Preisnachlass zu kaufen.
Vielleicht hilft das ja schon , dass Supermärkte Ihr „Wegschmeißverhalten“ etwas ändern. Der Müllberg wird etwas reduziert und Sie haben auch noch was gespart.
Tipp:
Butter kann man auch einfrieren. Wenn Sie Butter sehen, die eine Restlaufzeit von weniger als 3 Tagen hat, fragen Sie nach einem Preisnachlass, kaufen Sie ein paar Stück mehr und frieren Sie die Butter ein.
Idee an die Adresse der Lebensmittelhändler:
Trockenwaren wie Nudeln und ähnliches sind nach dem Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums auch in der Regel noch „gut“. Da wäre es doch toll, wenn Supermärkte „MHD-Tische“ einrichten würden, auf denen diese Lebensmittel zu einem günstigeren Preis angeboten werden. Wird leider noch viel zu wenig angeboten.
Fragen Sie doch einfach mal danach oder regen Sie einen “Restekorb” in Ihrem Supermarkt um die Ecke an.
Wichtiger Hinweis:
Etwas anderes hat es mit dem Verbrauchsdatum„ zu verbrauchen bis“ auf sich. Hier darf das Lebensmittel nach dem aufgedruckten Datum nicht mehr verkauft und verzehrt werden.
Diesen Aufdruck findet man auf leicht verderblichen Lebensmitteln wie z.B. Hackfleisch, Fisch und ähnlichem. Meist sind hier auch noch Hinweise auf die Lagerung zu finden, die unbedingt auch im heimischen Kühlschrank eingehalten werden sollten z.B. „bei unter +4 Grad Celsius zu verbrauchen bis….“.
Lebensmittel nach dem Ende des Verbrauchsdatums nicht mehr verzehren, da hier ernsthafte Gesundheitsgefährdungen bestehen können.
Also dann mal los. Leisten wir alle einen kleinen Beitrag zur „Lebensmittelmüllvermeidung“ und setzen das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mit einem “Wegwerfdatum” gleich.
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