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Nahrungsmittelallergien – nur eine Modeerscheinung?

Nahrungsmittelallergie – gibt’s so etwas überhaupt?

Du bist bei Bekannten eingeladen oder ihr geht zusammen essen. Auf einmal kommt das Gespräch auf die verschiedenen Gerichte. Und schon geht’s los. Einer verträgt alles was mit Milch zu tun hat nicht, der nächste reagiert auf die verschiedensten Obstsorten und einige verteufeln geradezu alles was mit Getreide zu tun hat.
Und selbstverständlich sind sie alle allergisch auf die verschiedenen Nahrungsmittel. Aber ist das wirklich so?

Allergy food concept. Food on wooden table

Foto: airbone77, fotolia

Gut eines stimmt. In den letzten 30 Jahren haben Allergien allgemein zugenommen. Dazu gehören z.B. auch Heuschnupfen, allergisches Asthma oder das atopische Ekzem (Neurodermitis). Woran das genau liegt und wie man die Zunahme der Allergien eindämmen kann, darüber streiten sich die Wissenschaftler noch.

Aber allergisch auf Nahrungsmittel? Auch das gibt es und hat es auch schon immer gegeben.
Allerdings sind Nahrungsmittelallergien sehr selten.
Lediglich 3-4% der Deutschen haben eine wirkliche Nahrungsmittelallergie.

Was passiert denn nun bei einer Nahrungsmittelallergie?

Das Immunsystem reagiert auf Bestandteile harmloser Eiweiße aus Pflanzen und Tiere. Der Körper betrachtet verschiedene Eiweißverbindung in der Nahrung als „Feind“ und bekämpft sie genauso wie er z.B. auch Krankheitserreger bekämpfen würde. Warum der Körper allerdings genau die eine oder andere Eiweißverbindung als Feind ansieht, ist nach wie vor ein Rätsel.

Beim ersten Kontakt mit der Eiweißverbindung weiß der Körper allerdings noch nichts mit dem Stoff anzufangen. Er ist lediglich alarmiert. Je öfter und länger der Körper nun mit dieser Eiweißverbindung konfrontiert wird, umso wahrscheinlicher wird es, dass das Immunsystem reagiert und den „Kampf“ gegen den Eindringling aufnimmt.
Zwischen dem Kontakt mit dem Allergen bis zum Ausbruch der Allergie können allerdings Tage oder sogar auch Jahre vergehen. Dies bedeutet auch, dass eine Allergie erst im Erwachsenenalter auftreten kann.
Wie du siehst, hat eine Allergie nichts damit zu tun, dass das Immunsystem schwach ist. Im Gegenteil. Der Körper überreagiert. Allerdings eben auf Stoffe, die normalerweise gar nicht schädlich für den Menschen wären.

Wie kann ich feststellen, ob ich eine Nahrungsmittelallergie habe?

Wenn du nun den Verdacht hast ,dass bei dir eine Nahrungsmittelallergie vorliegt, beginnt manchmal eine richtige Detektivarbeit.
Damit Du dich schon einmal auf Spurensuche begeben kannst, habe ich ein paar Fragen aufgelistet, die dir dabei helfen können.

Fragenkatalog – Lebensmittelallergien:

  • Hast du die Beschwerden bereits einige Minuten bis Stunden nach dem Essen?
  • Hast du Hautbeschwerden (z.B. Nesselsucht), Luftnot oder auch Husten ohne einen Infekt?
  • Jucken die Lippen oder kratzt unmittelbar nach dem Essen der Rachen oder der Gaumen?
  • Hattest du schon einmal nach dem Essen einen Allergieschock (Atemnot, Durchfall, Herz-Kreislaufreaktionen…)?
  • Werden die Beschwerden durch Sport oder körperliche Belastung verstärkt oder treten sie dann sogar erst auf?

Wenn du diese 5 Fragen jeweils mit JA beantwortest, kann es sein, dass du ein erhöhtes Risiko für eine Lebensmittelallergie hast.
Und nun geht’s weiter bei der Spurensuche.

Am besten du führst nun über circa 2 Wochen ein Ernährungsprotokolls. Hier kannst du dir das entsprechende Formular herunterladen.

Die häufigsten Auslöser von Nahrungsmittelallergien sind z.B. Nüsse, Sellerie, Apfel und Karotten. Aber auch auf Krustentiere (Shrimps), Erdnüsse, sowie Soja und Fisch kann eine Nahrungsmittelallergie vorliegen. Da eine Allergie natürlich sehr individuell ist, gibt es viele Möglichkeiten. Durch das Führen eines Ernährungsprotokoll hast du schon eine gute Vorarbeit geleistet und so grenzt sich der Kreis der infrage kommenden Lebensmittel automatisch etwas ein.
Solltest du sehr heftig auf bestimmte Lebensmittel reagieren, vereinbarst du am besten einen Termin bei einem Allergologen. Der Arzt wird dann z.B. mit Hilfe des Prick Testes (Hauttest) versuchen herauszufinden auf welchen Stoff du genau reagierst. Meist schließt sich eine Blutuntersuchung an, bei denen nach IgE-Antikörpern gesucht wird. Diese sind bei einer echten Allergie immer vorhanden, da sie ein Zeichen dafür sind, dass dein Immunsystem in Alarmbereitschaft ist und gegen den „Eindringling“ ankämpft.

Wenn ihr dann gemeinsam herausgefunden habt, auf welche Lebensmittelbestandteile du reagierst, heißt es ab sofort VERMEIDUNG des entsprechenden Allergens. Dies gilt dann lebenslang, da eine Allergie nicht heilbar ist und daher auch nicht einfach verschwindet. Wie strikt die Vermeidung sein muss, richtet sich natürlich auf die Ausprägung der Symptome.
Hilfreich ist dabei, dass seit 2008 die Deklaration der 14 häufigsten Allergene (Eier, Soja, Erdnüsse, Sellerie, Senf, Gluten, Milch, Nüsse, Krebstiere, Fisch, Sesamsamen, Schwefeldioxid, Lupinen, Weichtiere) auf verpackten Lebensmitteln vorgeschrieben ist.

ABER Nahrungsmittelallergien sind wirklich sehr selten (3-4% der Deutschen).

Viele Menschen (ca. 20%) haben allerdings verschiedene Beschwerden nach dem Essen ohne gleich allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel zu sein. Bei ihnen liegt eher eine Lebensmittelunverträglichkeit oder eine Pseudoallergie vor.

Wenn du den Verdacht hast auf Lebensmittel zu reagieren, ist es hilfreich zunächst herauszufinden ob bei dir eine Nahrungsmittelallergie vorliegt.
Die Beantwortung des Fragenkatalogs und auch das Führen eines Ernährungsprotokolls sind hier die ersten Schritte.
So kommst du der Ursache deiner Beschwerden schon näher. Wenn sich der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie erhärtet, kannst du weitere Maßnahmen (Kontakt mit einem Allergologen, Ernährungsumstellung…) ergreifen wie oben beschrieben.

Du hast Fragen zum Thema Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten? Gern in den Kommentaren.

Auch wenn ich dich bei der Ursachenforschung deiner Beschwerden unterstützen kann oder bei dir bereits eine Nahrungsmittelallergie festgestellt wurde und du Unterstützung bei der Umstellung deiner Ernährung brauchst kann ich dir weiterhelfen.
Vereinbare einfach ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir. Ich freue mich schon auf dich.

 

Autor: Monika Winhard

Hallo, ich bin Monika, zertifizierte Ernährungsberaterin und Gesundheitscoach. Seit 2014 unterstütze ich meine Klienten dabei ihr Lebensschiff mit der richtigen Ernährung wieder auf Kurs zu bringen.

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