Das mit dem Essen und Trinken ist ja so eine Sache: Zum Beispiel wird Durst oft mit Hunger verwechselt und wir essen meistens eher zu viel und trinken zu wenig. Mir selbst war es ehrlich gesagt früher auch oft nicht so ganz klar: Ist das jetzt wirklich Hunger? – Darum habe ich mich etwas intensiver damit beschäftigt.
Durst – wie fühlt er sich an?
Spätestens wenn der Hals ganz trocken wird, ist jedem klar: “Logisch, ich habe Durst.” Doch Durst beginnt oft schon vorher. Erstes Anzeichen kann schon ein leichtes Kratzen im Hals sein.
Wenn sich der Magen nicht eindeutig meldet – und bei Hunger äußert er sich unmissverständlich – dann ist es eine gute Idee, erst einmal was zu trinken. Am besten Wasser oder ungesüßten Tee.
Wenn das Gefühl dann weg ist, war es Durst (und das ist meistens der Fall).
Übrigens: über den Tag verteilt zu viel trinken können wir eigentlich fast gar nicht. Also mal ein Glas Wasser oder Tee mehr, macht nichts.
Wie äußert sich Hunger?
Interessanterweise ist Hunger ein Gefühl, das viele gar nicht mehr richtig kennen. Denn so richtigen Hunger hat hierzulande fast niemand mehr. Bei mir kommt richtiger Hunger eigentlich nur noch vor, wenn ich mich stark verausgabe z.B. beim Sport oder wirklich mal zu lange nicht zum Essen komme.
Doch wann kommt das schon vor? Im Prinzip eigentlich nie! In der Regel essen wir regelmäßig alle paar Stunden irgendwas, und wenn es nur ein Snack ist.
Richtiger Hunger hat sehr deutliche Anzeichen, denn dann fehlt dem Körper etwas.
Es geht ihm nicht gut:
– der Magen knurrt
– manchem schmerzt sogar der Bauch
– oder es wir Ihnen flau im Magen, Sie sehen Sternchen oder Ihnen wird schlecht.
Doch nicht alle Menschen sind gleich. Wenn Sie keine so drastischen Körpersignale bekommen, merken Sie es vielleicht auf diese Weise:
– die Konzentration nimmt schnell ab
– das Nervenkostüm wird dünner. Sie werden ungeduldiger und reagieren gereizt.
Es ist gut, wenn wir lernen in uns hineinzuspüren. Darum empfehle ich den Selbstversuch:
Essen Sie an einem Tag, an dem Sie nicht volle Leistung bringen müssen, einfach so lange nichts bis Ihnen der Magen richtig knurrt, also so richtig! Nehmen Sie wahr, was sich so tut und wie es sich anfühlt.
Aber essen Sie bitte rechtzeitig etwas. Der Selbstversuch soll ja nicht mit einem Kreislaufkollaps enden 😉
Hunger ist ein ganz eindeutiges, nicht sehr angenehmes Gefühl. Was wir viel öfter verspüren, ist Appetit.
Appetit – die Lust etwas zu essen
Appetit ist “Kopfhunger”.
Warum? Weil der Appetit eher im Kopf stattfindet. Appetit spüren wir nicht körperlich wie den Hunger, sondern wir denken Dinge wie:
– “Darauf habe ich jetzt Lust!”
– “Riecht das gut, da bekomme ich gleich Hunger.”
– “Ich brauche jetzt unbedingt gleich… (Schokolade, ein Stück Steak oder um es auf bayrisch zu sagen “was G´scheits”)
– “Es ist schon 3 Stunden her, seit ich das letzte Mal gegessen habe, wird Zeit fürs Essen”.
– “Mir ist langweilig – ohhh Chips!”
– “Ich könnte was vertragen…”
Es fehlen also die typischen und auch eindeutigen körperlichen Zeichen wie bei Durst und richtigem Hunger.
Warum ist der Unterschied so wichtig?
Wir müssen trinken -nicht essen – wenn wir Durst haben.
Wir müssen essen, wenn wir Hunger haben.
Wir können essen, wenn wir Appetit haben.
Wenn wir das einmal verstanden und ausprobiert haben, ist es auch nicht mehr ganz so schwer den Unterschied zu erkennen.
Und genau das ist das Ziel.
Wieder ein besseres Körpergefühl in Bezug auf Essen und Trinken zu entwickeln.
Wie ist Ihre Erfahrung mit den Empfindungen “Hunger, Durst, Appetit”?
Schreiben Sie mir in den Kommentaren.